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Geschichte des Lyzeums Schweidnitz 1941 - 1947

1941 bis 1945 - Flucht oder Ausharren und Rückkehr nach Schweidnitz

Die Ursulinenschwester, Mater Tarsitia (Helene Bänsch), wurde im Juni 1941 wegen Besitzes eines Hitler-Regime-feindlichen Flugblattes verhaftet, vor den Volksgerichtshof gestellt, landete kurz im Gefängnis und schließlich ab Juli 1942 bis April 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück. Auch ihre Mitschwester Mater Mechthild wurde kurz verhaftet, aber bald wieder freigelassen.

Während ein Teil des Konvents 1941 zurück ins Breslauer Mutterhaus ging und dort ausharrte, flüchtete die Oberin mit einem Teil der Schwestern Mitte Januar 1945, als Breslau zur Festung erklärt wurde, nach Waldsassen in der Oberpfalz zu Zisterzienserinnen, während etwa 15 Klosterfrauen blieben und die Belagerung und den Einmarsch der Russen erlebten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kehrten von überall her 30 Ursulinenschwestern nach Schweidnitz zurück, wo sie ihr Kloster in sehr schlechtem Zustand vorfanden.
 

1946 bis 1947 - Vertreibung und Umsiedlung und Neubeginn in Westdeutschland

Als Schlesien dann an Polen fiel, wurden von den 32 Schwestern etwa die Hälfte, die nicht polnisch sprach, ausgewiesen und gelangte dann mit Glück und durch Vermittlung ihrer Oberin ebenfalls nach Waldsassen in der Oberpfalz. Schließlich galt es 1946 nun für rund 70 Schwestern, die über ganz Westdeutschland verstreut waren, eine neue zentrale Wirkungsstätte zu finden. Kirchenrechtlich hatte der Konvent weiter Bestand gehabt, mit eigener Oberin. Es war eben ein Konvent ohne jegliches Hab und Gut!

Zunächst kam ein Angebot, die bis 1939 von Dominikanerinnen in Mannheim geleitete "private Oberschule für Mädchen, Luiseninstitut" nun mit den Schweidnitzer Ursulinen neu zu errichten. Diese Schule ging auf die Badische Großherzogin Stephanie zurück. Hintergrund war, dass 1946 ein Pfarrer im Münchner Flüchtlingsdurchgangslager auf Schweidnitzer Ursulinen getroffen war und ihnen vorgeschlagen hatte, doch nach Mannheim zum kommen. So lud 1946 Stadtpfarrer Karl Schäfer im Namen der Luisen-Stephanienhaus-Stiftung (Schifferkinderheim) die Oberin der verstreuten Schweidnitzer Ursulinen nach Mannheim ein, um mit ihr über die Neuerrichtung der Schule zu sprechen. Nach längeren Verhandlungen und dem Aufbau einer gewissen Vertrauensbasis, sagte die Oberin schließlich zu. So wurde im Jahre 1947 eine höhere Mädchenschule in Mannheim-Lindenhof im ehemaligen Fröbelseminar eröffnet. Der Eröffnungsgottesdienst fand in der zerstörten Jesuitenkirche statt. Gesetzlicher Schulträger war die Luisen-Stephanienhaus-Stiftung.