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Gegen das Vergessen – ein Ausflug ins Pforzheimer DDR-Museum

Am 2. Oktober 2009 besuchten wir, die 10. Klassen, das DDR-Museum in Pforzheim. Dieses Museum beinhaltet eine Privatsammlung mit zahlreichen Dokumenten und Objekten aus der DDR-Zeit. Die Ausstellung wurde 1998 ins Leben gerufen und bis jetzt immer wieder erweitert.
Nach einer zweistündigen Fahrt mit Bus und Bahn, erreichten wir unser Ziel. Die Angestellten des Museums, darunter auch Zeitzeugen, empfingen uns freundlich. Durch eine kleine Einführung bekamen wir schon einmal einen Vorgeschmack, was uns nun erwarten würde. Daraufhin wurden wir in drei Gruppen eingeteilt.
Herr Helmut Meißner, ein Zeitzeuge, führte uns durch die Kellerräume des ehemaligen Kindergartens, den ersten Teil der Ausstellung. Er wurde in den 40er Jahren geboren und lebte bis 1975 in der DDR. Dadurch konnte er uns viel über das wirkliche “Ost-Leben“ erzählen, da er es selbst hautnah erlebt hatte. Am Anfang stand Herr Winckler hinter dem Regime und war von dieser Staatsform überzeugt. Doch als Jugendlicher bemerkte er, dass etwas „falsch“ war und er begann, darüber nachzudenken. Er wurde mehr und mehr Gegner des Systems und entschloss sich letztendlich zu fliehen. Sein Fluchtversuch endete allerdings in einer Häftlingszelle. Eine solche original nachgebaute Zelle zeigte er uns daraufhin. Es war schockierend zu sehen, unter welchen Bedingungen die Inhaftierten leben mussten. Es war ihnen verboten, sich tagsüber auf die unvorstellbar harten Holzbetten zu setzen. Auch an die Wand durften sie sich nicht lehnen. Nachts war es Ihnen vorgeschrieben, auf dem Rücken zu liegen und die Hände sichtbar auf eine dünne Decke zu legen.
Nach diesem beeindruckenden Vortrag erfuhren wir mehr über die Mauer und den Alltag in der DDR durch Herrn Bender im zweiten Ausstellungsteil. „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten...“, ein Zitat des Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht. Diese Aussage stellte sich jedoch am 13. August 1961 als Lüge heraus. Denn an diesem Tag wurde nicht nur die 1378 km lange Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland gezogen, sondern diese betraf ganz Europa: Die Mauer wurde errichtet. Sie teilte Deutschland über 28 Jahre mit Hilfe des Militärs, welches in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreitete. Im Museum war auch ein originales „Handbuch für den Grenzdienst“ ausgelegt, welches wir uns näher anschauen durften. Dieses Buch erläuterte die Schießbefehle. Der Alltag wurde uns sehr deutlich veranschaulicht: Nicht nur Medaillen, Orden und Gegenstände aus dem Leben der DDR-Bürger wurden gezeigt, sondern auch ein Trabi mit Hupfunktion.
Nun befanden wir uns im dritten Ausstellungsteil bei Herrn Dr. Wachtler. Er brachte uns vor allem Berlin als eine Sektorenstadt näher. Er erläuterte die „vier Teile“ Berlins, in die auch ganz Deutschland aufgeteilt war: Die spätere Trizone, bestehend aus der französischen, englischen und amerikanischen Besatzungszone, sowie der sowjetischen Besatzungsmacht. Vor allem erzählte er uns über die Grenzzone, die durch Signalzäune, Stacheldraht, Minen und Selbstschussanlagen gesichert wurde. Um der DDR zu entfliehen, wurde ein 230 Meter langer Fluchttunnel von DDR-Regimekritikern gegraben. Im Museum wurde auch ein originaler Grenzzaun ausgestellt, der durch Berührungen ein Signal in den Wachtürmen auslöste, welches wir uns auch selbst anhörten.
Nach dieser Führung durften wir uns selbstständig nochmals die Ausstellung anschauen. Somit hatten wir mehr Zeit, all die Eindrücke zu verinnerlichen. Durch dieses Museum gewannen wir viele neue Erkenntnisse über die Teilung Deutschlands.

Deshalb lautet auch das Motto der Ausstellung auch: „Gegen das Vergessen“

Nicole Antes und Julia Urban, 10a
 

Besuch im DDR Museum (Pforzheim)

Oktober, 2. 2009, 8.30 Uhr. Mannheimer Hauptbahnhof. Die Halle ist gefüllt. Mittendrin, wir - die Stufe 11 des Ursulinen-Gymnasiums - sind nicht zu übersehen. 8.40 Uhr ging es dann los, Richtung Karlsruhe. Dort angekommen, stärkten wir uns erst einmal bei McDonald’s, um danach weiterzufahren.
Endlich erreichten wir das wunderschöne Pforzheim, doch bis zum Museum lag noch ein bisschen Busfahrt vor uns. Leider war nicht jeder so gut gelaunt wie wir: zum Beispiel die Busfahrerin. Es leben die öffentlichen Verkehrsmittel von Pforzheim!
11.20 Uhr, etwas später als erwartet, erreichten wir das DDR Museum. Hr. Meißner, der Zeitzeuge, zusammen mit Hr. Bender, Hr. Dr. Wachtler & dem Museumsgründer Hr. Klaus Knabe erwarteten uns schon. Aufgrund unserer Größe wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils ein Stockwerk besichtigten. Das Museum hat eine Größe von 480m², die sich auf drei Stockwerke und zwölf Ausstellungsräume verteilt.
Gegründet wurde es 1998, damals noch einstöckig, was sich allerdings 2004 änderte. Über den stalinistischen Terror erfuhren wir Einiges im Untergeschoss, wo es auch einen Nachbau eines Vernehmungs-Zimmers und eines Stasi-Untersuchungsgefängnisses gab. Neben den Klassikern, die jeder mit der DDR verbindet, wie zum Beispiel dem Trabi, die DDR-Fahne oder die Uniform eines Offiziers, hatten wir zusätzlich die Möglichkeit einige Original–Konsumgegenstände wie den „Sputnik“ oder Lebensmittelverpackungen zu betrachten. Zusätzlich zu den vielen Alltagsgegenständen gab es aber auch einen Raum, der uns einen historischen Überblick der damaligen Zeit bot. Im Obergeschoss ging es dann mit der innerdeutschen Grenze (der sog. „Eiserne Vorhang“), der Bildung und Erziehung der DDR-Zeit und dem Mauerbau weiter. Soviel neues Wissen macht hungrig, deshalb folgte erst einmal eine Pause.
In der anschließenden Gruppenarbeit wurden mehrere Plakate gestaltet. Doch es blieb nicht mehr viel Zeit, denn um 15 Uhr mussten wir wieder zurück zum Bahnhof. Da der Zug keine Verspätung hatte, kamen wir pünktlich in Mannheim an, wo wir dann in das Wochenende entlassen wurden.

Lena Kasten, Sheila Knehr, Franziska Mitulla und Hang Le, 11b