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Exkursion Dachau 2010

Am 4. März ging es los: Wir, die Klassen 9a und 9b, brachen zusammen mit Sr. Regina, Hr. Engelhart und Hr. Dr. Claret im Rahmen unseres NS-Projekts zu einer dreitägigen Exkursion nach Dachau auf. Nach einer fünfstündigen aber unterhaltsamen Busfahrt kamen wir schließlich beim Jugendgästehaus in Dachau an.

Nachdem die Zimmer verteilt waren und wir ausgepackt hatten, versammelten wir uns alle in einem großen Seminarraum. Dort stellten sich unsere Seminarleiter vor. Anschließend entschied sich jeder von uns für ein Seminar. Es standen zur Wahl: 1.Vertiefter Museumsbesuch(->KZ), 2.Lebensgeschichten von Zeitzeugen und 3.Beziehung zwischen Stadt und Lager. Als schließlich alle einem Seminar zugeteilt waren, gingen wir mit unserem jeweiligen Seminarleiter in einen anderen Seminarraum. Dort erhielten wir dann eine Einführung in das Thema „Konzentrationslager“: Was ist das überhaupt? Wer wurde dort hingeschickt? Was geschah dort? Wo liegen die Konzentrationslager? Wie heißen sie? ...

Danach gab es erst einmal ein leckeres Abendessen. Als jeder satt war, schauten wir den Film „Hitlerjunge Salomon“. Nach dem Film kamen wir noch einmal in unseren Seminargruppen zusammen um über den Film zu sprechen und wie es uns während dem Film ergangen war. Anschließend gingen wir in unsere Zimmer und redeten noch ein wenig.

Am nächsten Tag stand der KZ-Besuch an. Um halb zehn machten wir uns auf den Weg. Im Konzentrationslager konnten wir dann sehen, unter welch schrecklichen Bedingungen die Häftlinge dort leben mussten. Außerdem erfuhren wir, dass im Konzentrationslager nicht nur Juden gefangen gehalten und gefoltert wurden, wie viele denken. Auch politische Gegner, Homosexuelle, sog. Asoziale sowie Ungebildete und Kranke, aber auch einige Gebildete hielt man dort gefangen. Unser Seminarleiter erzählte uns auch auf welch grausame Weise die Menschen damals gequält, gefoltert und teilweise sogar getötet wurden. Obwohl Dachau ein Arbeiterlager war, kam es auch dort nicht selten vor, dass Häftlinge getötet wurden. Es gab dort auch eine Gaskammer, wobei man nicht genau weiß, ob sie verwendet wurde. Zum Abschluss unseres KZ-Besuchs besuchten wir noch das dortige Kloster, das als Zeichen der Hoffnung an diesem Ort errichtet worden war.

Gegen Mittag kehrten wir ins Jugendgästehaus zurück. Am Nachmittag kamen wir dann wieder in unseren Seminargruppen zusammen und besprachen den KZ-Besuch. Anschließend lasen wir Berichte einiger Zeitzeugen. Wir erfuhren wie sie vor und nach dem KZ gelebt haben und wie es ihnen während ihrer Zeit im KZ ergangen war.

Am Abend gingen wir noch nach München in die Stadt.

An unserem letzten Tag in Dachau besichtigten wir das „Deutsche Museum“ und konnten anschließend noch shoppen gehen. Dann machten wir uns auf den Heimweg.

Alles in Allem fanden wir die Exkursion nach Dachau sehr gut. Sie war lehrreich und interessant. Wir haben viele Einblicke in das damalige Leben im KZ gewonnen. Je nachdem für welches Seminar wir uns zu Beginn der Exkursion entschieden hatten, haben wir auch einiges über das Leben mancher Zeitzeugen erfahren, über das Leben derjenigen, die überlebt haben.

Es ist zwar erschreckend und schockierend zu erfahren und auch teilweise zu sehen, was in dem Konzentrationslager in Dachau und in den übrigen Konzentrationslagern geschehen und wie es den Häftlingen dort ergangen ist, aber dennoch sind wir froh, nach Dachau gefahren zu sein.

Denise Großmann und Tabea Kiupel
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„Man begreift erst die Dimensionen, wenn man viel darüber weiß und es wirklich ‚sieht‘.“
Aussagen von Schüler/innen der Klassen 9a und 9b nach dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

(kz-gedenkstaette-dachau.de)

Schüler/innen der Klassen 9a und 9b nach dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

"Ich hatte mir zwar viel Schlimmes vorgestellt, aber ich hätte wirklich nicht erwartet, dass es so schlimm war.“

"Es war erschreckend, welche Ausmaße das Ganze hatte.“

"Mich hat die Größe des KZs beeindruckt. Durch die vielen Bilder konnte ich mir vorstellen, wie grausam die Zeit damals war. Dass manche Gebäude oder Gegenstände echt waren, hat mich noch mehr bewegt (z. B. Original-Öfen).“

"Als wir die ‚Konzentrationslager-Gedenkstätte besucht haben, war mir nicht so richtig bewusst, dass ich auf dem Boden stehe, wo viele Menschen einfach umgebracht worden sind oder leiden mussten. Mir ist es erst am folgenden Tag bewusst geworden, dann konnte ich es realisieren, weil ich darüber nachgedacht habe und es mir oft durch den Kopf gegangen ist.“

„Ich fand es schlimm vor dem Krematorium und der Gaskammer zu stehen, da mir dort erst richtig klar wurde, wie viele Menschen dort gestorben sind. Außerdem wurde mir bei dem KZ-Besuch klar, wie schrecklich dort mit den Menschen umgegangen wurde. Obwohl wir im Unterricht darüber gesprochen haben, konnte ich mir nicht vorstellen, wie es in einem KZ aussah und wie schlecht die Lebensbedingungen wirklich waren.“

„Es war furchtbar zu erfahren, wie die Häftlinge damals im Arbeiterlager bestraft wurden und welche Qualen sie ertragen mussten. Es war nur schwer nachzuvollziehen, wie Menschen so etwas Grausames anderen antun können.“

„Die Folterbank mit den Schlägen. Es ist unvorstellbar, welche Schmerzen die ‚Häftlinge‘ ertragen mussten.“

„Mich hat betroffen gemacht, dass es Menschen gab, die dazu bereit waren andere Menschen zu quälen und auch zu töten. Ich kann nicht verstehen, warum Menschen, die z. T. auch selbst eine Familie hatten, andere Menschen so behandeln und quälen konnten.“

„Mich hat sehr die Geschichte mit den Wächtern getroffen: dass die jeweiligen Aufseher sich absprachen, ob man die Mütze eines Gefangenen in den Todesstreifen werfen und so ihn töten kann. Dies hat mich sehr getroffen, da man daran sah, dass diese Gefangenen entweder dadurch, dass sie keine Mütze hatten, gequält oder dadurch, dass sie den Todesstreifen betraten, umgebracht wurden.“

„Mich hat es sehr getroffen, dass die Nazis den Juden z. B. bei der Gaskammer „Hoffnungen“ gemacht haben, indem sie ‚Brausebad‘ darüber geschrieben haben. Also haben sich die Menschen im ersten Moment sogar gefreut.“

„Es war sehr bedrückend, direkt vor dem Platz zu stehen, wo in den letzten Tagen des Krieges die Leichen einfach nur hingeschmissen wurden, weil man sich nicht vorstellen kann, dass so etwas Schreckliches wirklich passiert ist, man im Gegenzug aber doch weiß, dass es diese Geschehnisse wirklich gab.“

„Der Besuch im KZ hat mich sehr erschreckt, da ich mir die Nationalsozialisten etc. nicht so schrecklich vorgestellt habe.“

„Mich hat beeindruckt, wie die Karmeliten-Schwestern auf solch einem Boden leben können.“