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Israel im Krieg - was geht das uns an?

Pfarrer Heinz Sigmund spricht mit den neunten Klassen des UGM über den Nahostkonflikt

Am 17.10.2023 war Pfarrer Heinz Sigmund zu Gast am UGM und stand allen neunten Klassen im vollen Musiksaal zum Gespräch über den brandaktuellen Nahostkonflikt zur Verfügung (anschließend zudem zwei Religionskursen in der Kursstufe). Er, der im Internet schon seit vielen Jahren mit seinem Blog (heinz-israelblog.de) aktiv ist und das gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben in Israel mit seinen Beiträgen dem Verstehen erschließt und kommentiert, ist hier am UGM kein Unbekannter, war er doch 19 Jahre lang selbst evangelischer Religionslehrer an unserer Schule. Seit Jahrzehnten ist er im christlich-jüdischen Dialog hier in Mannheim engagiert und hat zeitlich gesehen, alle Aufenthalte zusammengenommen, insgesamt schon über ein Jahr seines Lebens in Israel verbracht. So war er der ideale Gesprächspartner für uns.

Zunächst informierte er - nach einem kurzen Hinweis auf sein schriftstellerisches Projekt über die Geschichte eines Mannheimer Juden namens Jochanan (Karl-Heinz) und seines Bruders - schülernah, anschaulich, vor allem aber kenntnisreich einerseits über die aktuelle Lage in Israel und im Gazastreifen, andererseits über die Abfolge der Ereignisse seit dem 7. Oktober, der als "Schwarzer Schabbat" (David Grossman, FAZ 12.10.23) in die Geschichte des Antisemitismus eingehen könnte. Die Schülerinnen und Schüler der drei 9. Klassen hörten nicht nur gespannt seinen detaillierten Ausführungen zu, sondern hatten dann auch ausreichend Gelegenheit ihre vielen Fragen zum Nahostkonflikt zu stellen. Pfarrer Sigmunds Anmerkungen entlang der auftauchenden Fragen trugen wahrlich etwas bei zum Verständnis der aktuellen Geschehnisse in Israel und im Gazastreifen. Besonders emotional berührt war nicht nur der Redner, sondern waren auch die Schülerinnen und Schüler, als er von einer Reisegruppe erzählte. Die 33 Seniorinnen und Senioren, die eine Urlaubsreise nach Bulgarien unternommen hatten, mussten bei der Rückkehr in ihren Kibbuz feststellen, dass fast alle Angehörigen, Kinder und Enkelkinder tot sind, verletzt in Krankenhäusern lagen - ein Großteil der Familien war von der Hamas einfach ausgelöscht.

Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Vorbereitungen auf die jetzt unmittelbar anstehende Dachau-Fahrt aller 9. Klassen in der AUV-Woche. Das Interesse an Israel und die Bereitschaft, sich mit dem Krieg in Israel auseinanderzusetzen, konnte durch diese interessante Doppelstunde sicherlich gestärkt werden. So gehen die Schülerinnen und Schüler mit noch mehr Fragen im Gepäck in die KZ-Gedenkstätte Dachau, zudem ins NS-Dokumentationszentrum München, wo sie jeweils weitere kompetente Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner erwarten.

Bernd J. Claret
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