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WDR-Redakteurin besuchte Deutschkurs

Tag der Pressefreiheit

 Am 03. Mai wird alljährlich der Internationale Tag der Pressefreiheit begangen. In diesem Zusammenhang besuchte WDR-Redakteurin Marie Eickhoff am 05. Mai einen Basiskurs Deutsch (Kursstufe 1). Vermittelt worden war der Besuch über die Initiative "Journalismus macht Schule". Der tatsächlich analoge Besuch - am Anfang stand ein gemeinsamer Test auf Covid-19 - ermöglichte uns einen sehr offenen und interessanten Austausch, bei dem wir auch bezüglich des Berufs Journalismus alle möglichen Fragen stellen konnten.

Marie Eickhoff ist Wissenschaftsjournalistin. Sie kümmert sich zurzeit um das Community-Management bei Quarks (WDR). Außerdem arbeitet sie als freie Journalistin für ZDF heute, FAS und die taz. Dabei ist sie auf Themengebiete wie Biologie, Medizin und Chemie spezialisiert.

Da unser Deutschkurs sich vor ein paar Wochen mit dem Thema geschlechtergerechte Sprache, mit generischem Maskulinum und Genderstern befasst und dabei die Debatte in den Medien mitverfolgt hatte, kam die Frage auf, ob und wie Frau Eickhoff es denn mit geschlechtergerechter Sprache hält. Vielleicht gibt es dazu in der Redaktion von Quarks sogar Vorschriften?

Frau Eickhoff berichtete, dass bei Quarks alle RedakteurInnen für sich selbst entscheiden, ob sie unter Verwendung von geschlechtergerechter Sprache schreiben oder sprechen. Sie selbst lege Wert auf geschlechtergerechte Sprache und wünscht sich, dass es auch mehr Vorschriften gibt. Frau Eickhoff sieht in den Medien nämlich ein Vorbild. Diese sollten hier noch mehr Verantwortung übernehmen und es herrsche noch viel Handlungsbedarf im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit.

Anschließend kam das Thema der Pressefreiheit auf, dies war ja auch der Anlass ihres Besuches. Frau Eickhoff findet, dass man im Schreiben frei sei. Doch bei manchen Recherchen müsse man achtsam sein, um der Wahrhaftigkeit genüge zu tun. Denn aus ihren Erfahrungen kann sie berichten, dass Lobbyisten einen möglicherweise zu lenken versuchen. Bei manchen Themen kann es auch gesellschaftlichen Druck geben, vor allem in turbulenten Zeiten wie diesen. Da müsse man als Journalistin schon mutig sein. Jedoch gebe es keinerlei politischen Druck, wie manche vielleicht denken.

Kurz vor Schluss brannte dann einem Schüler eine Frage ganz besonders unter den Nägeln: "Welche Deutschkenntnisse braucht man, um Journalist werden zu können?" Spontane Antwort: "Wer nicht alle Kommaregeln kennt, kann trotzdem ein guter Journalist sein."

Es sei zwar natürlich hilfreich, wenn man sich mit der deutschen Sprache gut auskenne. In Radio und Fernsehen spielten Kommaregeln aber eine geringere Rolle. Zudem gebe es weitere Formate, bei denen man nicht die besten Sprachkenntnisse besitzen müsse. Frau Eickhoff selbst warb für Kurzformate wie Twitter und Instagram. Sie selbst betreibt einen Instagram-Kanal (@willste.wissen), auf dem sie in Kürzestfilmen verschiedene wissenschaftliche Themen aufbereitet. Einen Instagram-, Twitter- oder YouTube-Kanal zu eröffnen, sei ein großartiger Start in die Branche. So kann man dann auch später als berufstätige Person beweisen, dass man schon mit sozialen Medien und einem professionellen Kanal Erfahrungen hat.

Der Unterrichtsbesuch von Frau Eickhoff war uns eine sehr willkommene und informative Erfahrung, bei der wir SchülerInnen viel über den Beruf, aber auch über den Alltag von JournalistInnen erfahren konnten.

Ein herzlicher Dank gilt Frau Marie Eickhoff, die sich die Zeit genommen hat für einen sehr ausführlichen Austausch und keine Hemmungen hatte, am gemeinsamen Coronatest teilzunehmen.

Havva Burcu Sahin, Kursstufe 1