Startseite zum Kontaktformular Telefon Anfahrt zum Menü

Mit dem "Rolli" in die Mitmenschlichkeit

Ein Experiment im Deutschunterricht der Klasse 5b

Kurt ist ein behinderter Junge, der im Rollstuhl sitzt; er möchte in die Bande der Krokodiler aufgenommen werden, würde jedoch aufgrund seiner Behinderung die Krokodiler in ihren zahlreichen Aktivitäten enorm einschränken. Wir sind in die Rolle der Krokodiler geschlüpft und haben heftig diskutiert, ob wir Kurt tatsächlich in die Bande aufnehmen wollen. Die Entscheidung war gar nicht so einfach. Einige Kinder fanden es zu umständlich und hinderlich mit einem Rollstuhlfahrer auf Achse zu sein. Andere wiederum hatten durchaus Verständnis für die missliche Situation von Kurt - jedoch nicht alle konnten sich ein Leben im Rollstuhl vorstellen. Wir fragten uns, wie das eigentlich ist, wenn man im Rollstuhl sitzen muss, auf andere Menschen angewiesen ist und in seiner freien Bewegung eingeschränkt ist. Wie fühlt sich das an, fragten wir uns.
Ein freundlicher Vater aus unserer Klasse 5b stellte uns unkomplizierterweise einen Rollstuhl zur Verfügung und los ging's .................. schon auf dem Weg ins Schulhaus wurden wir vor das Problem gestellt, wie wir den Rollstuhl die endlos erscheinenden Treppen hinauf bringen sollten. Ein paar "starke Jungs" aus unserer Klasse haben es dann unter großen Anstrengungen und mit Mühe geschafft. "Unser Kurt" war im Schulhaus vor den mit verschiedenen Informationen bestückten Stellwänden. Aber wie sollte Kurt die lesen können? Für ihn hingen sie viel zu hoch und er musste auf das Lesen verzichten - schade, der Bericht über das Shalomprojekt hätte ihn sehr interessiert. Weiter ging es ins Klassenzimmer...nur schwerlich konnten wir den "Rolli" an den Platz bringen, an dem Kurt nun den Deutschunterricht, in dem wir die Aufpassgeschichte "Vorstadtkrokodile" lesen, miterleben sollte. Kaum war Kurt an seinem Platz, "musste er dringend an ein stilles Örtchen" - wie sollten wir dieses Unternehmen mit Kurt bewerkstelligen? --- Vor solche und viele andere Probleme wurden wir während unseres Experimentes gestellt.
Wir mussten erkennen, dass ein Leben im Rollstuhl alles andere als ein Zuckerschlecken ist und viele Schwierigkeiten mit sich bringt, die uns gesunden Menschen im Alltag gar nicht bewusst sind. Nach unserer Tour mit dem "Rolli" haben wir nachempfinden können, dass so ein Leben keineswegs einfach ist und viel Aufmerksamkeit und Verständnis von uns gesunden Menschen braucht...................wir haben dann Kurt in unsere Bande aufgenommen.

Klasse 5b