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Besuch in der Behindertenwerkstatt

"Sie werden ein schwer behindertes Kind bekommen."
Dieser Satz im Buch von Hartmut Gagelmann in "Kai lacht wieder", brachte uns im Deutschunterricht zum Nachdenken und jeder einzelne überlegte sich, wie er mit dieser Situation umgehen würde. Abtreibung? Leben lassen - und wenn, wie?
Diese Diskussion war der Auslöser für unseren Besuch in der BHW Neckarau. Deshalb machten wir uns am 17. April 2008 auf den Weg dorthin. Angekommen, wurden wir herzlich von Frau Kuchmecki und Frau Keltz empfangen, die uns viel über die Behinderten und ihre Arbeit erzählten. Zum Beispiel erfuhren wir, dass die Schwerpunkte dieser BHW vorallem Montagearbeiten, Verpackungen und Postversand sind. Es wird kaum noch mit Maschinen gearbeitet. Ein Arbeiter verdient ca 100 bis 300 €. Diese Unterschiede in der Bezahlung entstehen durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade der Arbeiten.
Viele Behinderte sind schon sehr lange da, genauso wie die meisten Betreuer. Ebenso Fr. Kuchmecki und Fr. Keltz, die besonders die tägliche Herausforderung und den wechselnde Aufgabenbereich schätzen.
Nach dieser ausführlichen Informationsrunde besuchten wir die verschiedenen Arbeitsräume, in denen unterschiedliche Arbeiten von den Behinderten, wie z.B für die Firmen WABKO und Aldi erledigt werden. Besonders häufig wurden Deckel auf Flaschen geschraubt oder der Verschluss auf Entlüftungsventile gesteckt. Bei unserem Rundgang lernten wir die Behinderten näher kennen und erfuhren von ihnen, dass sie in ihrer Freizeit nicht viel anderes machen als wir auch, wie zum Beispiel Musik hören, Handball und Fußball spielen, Stickbilder machen und viele andere Aktivitäten, die direkt in der BHW angeboten werden. Dies natürlich alles etwas eingeschränkter als wir, da die Mehrzahl der Arbeiter an einer geistigen Behinderung leidet. Und deshalb ist es so wichtig, dass auch die behinderten Menschen eine Aufgabe zu meistern und einen geregelten Tagesablauf haben und wenn es auch nur kleine, nicht sehr anspruchsvolle Arbeiten sind, ist es doch von großer Bedeutung, dass es solche Werkstätten für Behinderte gibt.
Während unseres ganzen Aufenthaltes in der Behindertenwerkstatt Neckarau erstaunte uns die Freundlichkeit, die die Behinderten und ihre Betreuer uns entgegen brachten. Außerdem erhielten wir einen Einblick in die Arbeitswelt der Behinderten und vielleicht hat manch einer seine Meinung zu unseren anfänglichen Diskussion geändert.

Anne C., Han L., Franziska M.und Lorina U. aus Klasse 9b
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