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Exkursion des Psychologie-Kurses der Klassenstufe 12 ins ZI (Zentralinstitut für seelische Gesundheit) in Mannheim am 01.07.2011

PsychologieKlinische Psychologie wird neben anderen Anwendungsfächern oft als „die“ Psychologie angesehen. Psychische Erkrankungen und deren Therapie stehen daher häufig im Mittelpunkt des Interesses, wenn es um die Beschäftigung mit der Psychologie geht. Die Therapie vieler psychischer Erkrankungen wie Magersucht, Depressionen oder Schizophrenie ist auch mit stationären Aufenthalten der Patienten in entsprechenden Einrichtungen verbunden.
So haben wir die uns gebotene Chance genutzt, eine Therapie-Einrichtung mit stationären Abteilungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu besuchen: das ZI (Zentralinstitut für seelische Gesundheit) in Mannheim.

Schüler und Schülerinnen des Kurses beschreiben ihre Erlebnisse in und ihre Eindrücke von der kinderpsychiatrischen Abteilung des ZIs:

„Zuerst unterhielten wir uns mit Frau Dr. Marksteiner, einer angehenden Fachärztin für Psychiatrie, über das ZI und seine Aufgabenbereiche. Danach unternahmen wir eine kleine Führung durch das Gebäude und eine Station.
Ich hatte im Allgemeinen ein bedrückendes Gefühl trotz der Vielfalt an Aktivitätsmöglichkeiten, wie einen kleinen Fußballplatz und einen Kraftraum. Der drei Quadratmeter große Time-out-Raum erschütterte mich dagegen zutiefst. Dennoch war es sehenswert und positiv, da im Fernsehen die Dinge ja oft nicht wahrheitsgetreu dargestellt werden.“

„Erstaunlich war, dass die Türen zu- und aufgeschlossen werden mussten. Schön fand ich, dass die Kinder viele Spielmöglichkeiten, wie z.B. ein eigenes kleines Fußballfeld, haben.“

„Ich habe ein ganz neues Bild von so einer Einrichtung bekommen. Mir war neu, dass der Aufenthalt auf der Jugendstation relativ kurz ist. Außerdem finde ich es bemerkenswert, wie man durch Gespräche und einen geregelten Tagesablauf bei Krankheitsbildern, wie Depressionen, ohne Medikamente eine Heilung erreichen kann.“

„Ich hatte mir das ZI als eine psychologische Krankenanstalt vorgestellt, so wie in den Medien gezeigt. Bei unserem Besuch konnte ich zu meiner Überraschung feststellen, dass mit den Kindern pädagogisch und spielerisch versucht wird, mit ihrer Krankheit umzugehen und sie dabei lernen, mit ihrer Krankheit zu leben. Aggressive Übergriffe sind deshalb tendenziell eine Seltenheit.“

„Der Besuch im ZI war besonders beeindruckend, da wir sozusagen einen Einblick in das „relativ normale“ Leben hatten. Ziemlich schockierend fand ich den Time-out- Raum, andererseits aber auch sehr interessant, da wir so mehr über die Methoden, z.B. den Umgang mit extremen Situationen, erfahren haben.“

„Bestehende Klischees („nur Irre“) wurden in keiner Weise bestätigt, die Menschen sind ganz normal. Es wird sehr viel Wert auf die Rechte von Kindern gelegt. Es wird versucht, ein Alltagsleben zu simulieren. Die Patienten werden nicht nur behandelt, sondern auch darauf vorbereitet, sich trotz ihrer Probleme in der Gesellschaft zurechtzufinden. Nicht nur sozial schwache Familien haben „Problemkinder“, denn die Patienten stammen aus allen Gesellschaftsschichten.“

„Wir haben großen Respekt vor der Arbeit der Betreuer, da sie einen wichtigen, anspruchsvollen und verantwortungsvollen Dienst an Menschen verrichten, eine Aufgabe, die bestimmt nicht immer leicht ist.“

Eva Gronki-Jost