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Zwischen Gymnastik und Gedächtnistraining

Unser Compassion-Praktikum in einer Einrichtung für betreutes Wohnen

Im Innenhof der Einrichtung zusammen mit unserem BetreuerDie Aussicht, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen kennenzulernen und mit ihnen für zwei Wochen den Alltag zu teilen, machte uns bereits weit im Voraus neugierig auf das, was uns erwartet.

Für unser Praktikum hatten wir die avendi-Pflegeeinrichtung CentroVerde in der Neckarstadt-Ost gewählt. Die Einrichtung verteilt sich bei 99 Bewohnern auf vier Stockwerke. Neben einem Bereich mit "PflegeApart-Wohnungen", in dem die Bewohner selbstständig leben, gibt es eine Demenzstation und zwei Stationen für betreutes Wohnen. Unterteilt in die Bereiche Service, Pflege und Alltagsbegleitung arbeiten hier ca. 75 Mitarbeiter, womit das CentroVerde recht gut besetzt ist.

An unserem ersten Arbeitstag machten wir uns gegen 7:45 Uhr auf den Weg ins CentroVerde, wo wir bereits von der Heimleitung erwartet wurden. Angekommen ging es auch direkt los. Wir wurden auf unterschiedlichen Stationen eingeteilt und waren dann zunächst auf uns gestellt. So kam es dazu, dass wir auch einen kleinen Einblick in den Bereich des Services erhielten. Tassen und Teller abräumen oder frisches Wasser auf den Zimmern verteilen, vielfältige Aufgaben standen an.

Ab 9:30 Uhr begann schließlich auch die Arbeit des Sozialen Dienstes, der uns herzlich aufnahm und einem Alltagsbegleiter als Unterstützung an die Seite stellte. Damit begann nun unser Praktikum in dem vorab gewünschten Arbeitsbereich. Dies hieß zunächst: Hände, Schultern und Füße kreisen, kurz gesagt, Sitzgymnastik stand an. Unsere erste Aufgabe bestand nun darin, die teilnehmenden Bewohner auf ihren Zimmern abzuholen. Selbst durften wir dann auch an den Aktivitäten teilnehmen und bekamen zu spüren, dass hier richtig Sport getrieben wurde. Auch für die Bewohner, ob aktiv oder passiv, war das Programm ein abwechslungsreicher Teil ihres Alltags, der ihnen Spaß macht.

Im Anschluss folgte dann auch schon das Mittagessen. Gemeinsam wurden die Bewohner an ihre Tischplätze gebracht und für das Essen vorbereitet. Wir als Praktikanten erhielten damit auch einen besonderen Einblick in das tägliche Mittagsgeschehen. Gemeinsam mit unseren Begleitern durften wir täglich mit drei bis fünf Bewohnern in den Essgruppen essen, die den Bewohnern ein möglichst familiäres Umfeld sicherstellen sollen. Gleichzeitig war das Mittagessen aber auch eine Möglichkeit, einzelne Bewohner näher kennenzulernen und tiefgründige Gespräche mit ihnen zu führen. Sie hatten erkennbar Freude daran, uns an ihrer Lebenserfahrung teilhaben zu lassen. Das hat uns bereichert!

Nach dem Mittagessen ging es für uns zunächst in die Mittagspause, die wir im Aufenthaltsraum verbrachten. Danach folgte die tägliche Übergabe der Pflege-Schichten. Hier findet ein Austausch zwischen Pflege und Sozialem Dienst über besondere Vorkommnisse des Tages statt. Es schloss sich dann für uns schließlich wieder die Arbeit im Sozialen Dienst an. Die Bewohner erwarteten das Nachmittagsprogramm, auf das sie zunächst vorbereitet werden müssen.

Die Tage in der Pflegeeinrichtung gestalteten sich für uns jeweils ähnlich. Nach etwas längerem Ausschlafen arbeiteten wir täglich von 9:30 bis 16 Uhr im CentroVerde mit. Dort betreuten wir die täglichen Vor- und Nachmittagsangebote des Sozialen Dienstes mit unseren Alltagsbegleitern. Dabei wurden wir von Tag zu Tag selbständiger, sodass wir mehr und mehr wussten, wann was zu tun war, und auch immer wieder ein paar Aktivitäten alleine vorbereiteten. Hemmungen, mit älteren Menschen in Kontakt zu kommen, hatten wir glücklicherweise nicht.

Vom Basteln, Backen und Bowling über Tanz und Gymnastik bis hin zum Gedächtnistraining und Handwerksarbeiten erlebten wir alle möglichen Aktivitäten mit und waren mit Freude immer dabei, bis nach zwei Wochen schließlich ein für uns gelungenes Praktikum endete. Wir behalten die zwei Wochen als schön und sinnvoll in Erinnerung.

Lea Dieter und Florian Wilk, Kursstufe 1